Folge #9: Suchend, liebend sein.
Ein Gedicht.
Über den Tod reden.
Spüren, was die Gedanken dazu auslösen.
In Folge #7 haben Marie und ich über den Tod unserer Eltern gesprochen.
Der Tod lässt mich ans Leben denken. Ans Lieben, ans lebendig sein.
Das Leben und ich, eine Momentaufnahme.
- - - ein Gedicht
Das Leben und ich.
Wir waren verliebt
Gefühlschaos
Wälzen in den Federn der Freiheit.
Nächte durchgequatscht
und halb tot gelacht.
So viel Vertrauen ineinander.
Und jetzt stehen wir auf dem
Flur unserer Beziehung.
Türen und Fenster sind offen.
Es zieht.
Wann ist es passiert, dass wir uns
fremd
geworden sind?
Du und ich. Nicht mehr Handhaltend
Rückenstärkend nebeneinander.
Sondern aneinander vorbei schauend,
suchend. Liebend.
Verloren nach
dem Vertrauen greifen
in die Schlieren der Erinnerung.
Wir bleiben zuhause...
...mit anderen Menschen oder auch allein. Was macht das mit uns? Mit unserer Liebe, unseren Beziehungen, unseren Freundschaften? Wie steht es um Sex in Quarantäne, Dating auf Distanz, Flirten nur noch digital? Absofort jeden Abend Dinner for One oder nur noch Pärchenabend?
Wir - Cosima und Marie - schreiben unter dem Titel “Liebe in Zeiten von Corona” darüber, was wir und andere durch Quarantäne, Kontaktbeschränkung und Social Distancing mit Partner*innen, Familie, Freunden*innen, Affären, Liebhaber*innen und Flirts erleben. Wir wollen über die Herausforderungen reflektieren, Sehnsüchte erkunden, Sorgen teilen, Momente der Isolationsromantik feiern und am Ende auch ein bisschen über uns und den ganz normalen Alltagswahnsinn lachen.
Die Kolumne erscheint jede Woche Mittwoch und Sonntag auf cusilife.
Cosima studiert Philosophie und schreibt auf ihrem Blog cusillife über (Selbst-)Liebe und Polyamorie. Marie ist Psychologin und arbeitet als freiberufliche Prozessbegleiterin und Organisationsentwicklerin. Trotz ihrer 5,5 Jahre Altersunterschied haben sie sich früher als Zwillinge in Clubs rein geschmuggelt. Jetzt schreiben sie gemeinsam über die Liebe in Zeiten von Corona.