Warum du dir Zeit zum Traurig sein geben solltest?

Warum du dir Zeit zum Traurig sein geben solltest?

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Nach und nach hab ich verstanden,
dass glücklich sein für mich nicht bedeutet,
immer fröhlich zu sein.

 

Die Sonne ist jeden Tag da und wärmt uns, doch ich kann sie nicht immer sehen.
Es gibt graue Tage, an denen eine dicke Wolkenschicht das Licht der Sonne abschirmt.
Auch das ist notwenig. Auch der Regen ist notwendig, für Leben auf der Erde.
Und so ist auch Trauer, Wut und Angst nötig. Es ist ein Teil von uns.

Vor meiner Reise nach Südamerika haben sich viele Menschen für mich gefreut. Und gedacht, dass ich es wohl selbst vor Vorfreude kaum aushalte.

 

Am Abend vor dem Abflug, liefen mir Tränen übers Gesicht,
als ich meinen Rucksack gepackt habe.

 

Ich war nicht unglücklich. Ich habe meine Entscheidung nicht bereut. Doch ich war traurig und das war ok.

Ich wusste und fühlte das die Reise gut wird, doch richtige Vorfreude hatte ich nicht.

Ich war noch zu sehr mit Loslassen beschäftigt.

Nach der Schule 2014 bin ich mit Sack und Pack nach Berlin gezogen. Ich habe Bayern erstmal den Rücken gekehrt und mich in Berlin verliebt. Wie in jeder Beziehung konnte ich mir die ersten Wochen nicht vorstellen, dass Berlin und ich uns jemals wieder trennen werden.

Vor der gut bekannten „Hass-Liebe“ wurde ich gewarnt, doch mit meiner rosaroten Brille war ich in den Straßen Berlins unterwegs.

Nach vier Monaten bin ich für Weihnachten zurück nach Hause.

 

Ich war die ganze Zugfahrt aufgeregt und wollte allen von meiner neuen Liebe erzählen, ich wollte schwärmen, ich wollte zeigen, wie neu und aufregend mein Leben ist.

 

 

Angekommen in bella Bavaria lief ich wie gegen eine Wand.
Gleiche Menschen, gleiche Gedanken, gleiches Leben.

Und nur wenige konnte meine Begeisterung teilen. Wie konnte das sein?

Grade war ich noch so stolz auf die neuen Erfahrungen, die Veränderungen, die neuen Freunde, meine neue Arbeit und dann verpufft alles.

 

Mein Herz wurde eng und ich schämte mich.

 

Ich wollte so schnell wie möglich zurück ins wohlige Berlin, in meine Öko-Blase.
Dort wo ich so akzeptiert wurde, wie ich bin. Dort wo mich niemand komisch anschaut, wenn ich einen Döner ohne Fleisch will, dort wo elektronische Musik die Hymnen bestimmt, dort wo du dich in eine volle Ringbahn stellen kannst, wenn du Körperkontakt willst, dort wo ich jede Woche auf eine Demo gehen kann, dort wo ich mich, wie ich gefühlt habe.

 

Zurück in Berlin, war es schön wie zu vor. Das Jahr war wunderbar. Ich habe viel gelernt.
Auch über die Wichtigkeit von Balance und Ausgeglichenheit. 
Nach dem FÖJ sollte es für mich wieder nach Hause gehen. Um danach einen Sprachkurs zu machen und dann eine Backpacking Reise mit meiner besten Freundin nach Zentral-und Südamerika zu starten.

 

Schon die Tage vor meinem Umzug waren schmerzlich. 

Loslassen verdrängt manchmal die Vorfreude auf das was kommt.

Mir ging es während der Zeit zu Hause mal besser, mal schlechter. Ich habe mich unverstanden und alleine gefühlt.

Ich wusste warum ich mich hier für entschieden hatte. Ich war nicht unzufrieden oder unglücklich.

Ich war traurig, darüber, dass mein FÖJ vorbei war. Es tut weh loszulassen. Es darf weh tut.

 

Ich habe den Abstand zu daheim und danach zu Berlin gebraucht,
um zu lernen, ich kann überall ich selbst sein.
Ich bin akzeptiert, wenn ich mich selbst akzeptiere.

 

Vielleicht kann mich nicht jede*r verstehen, doch aus meiner Erfahrung bis jetzt, habe ich gemerkt, wenn ich authentisch und offen bin, begegnen mir auch andere Menschen offener und mit mehr Akzeptanz.

In dem Moment als mir meine beste Freundin, mit ihren wuscheligen Dreads am Flughafen entgegen lief, ließ ich los.
Es war alles gut.

 

Ich hab gespürt: Jetzt beginnt ein neues Kapitel.

 

Manchmal dauert es länger Loszulassen und manchmal reicht ein klärendes Gespräch,
eine Schulter oder ein paar Minuten für dich.

Lass dich traurig sein.  Verliere dich nicht darin.
Gib dir dir Zeit um loszulassen. Die Zeit für Vorfreude wird kommen, wenn sie da ist. 

 

Welche Erfahrungen hast du mit Loslassen gemacht?
Und wie war dein Abend vor der ersten großen Reise?

 

Erzähl es mir gerne in den Kommentaren.

Ich freue mich darauf.

Cosima

 

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7 Tipps zum Abdancen und Loslassen

7 Tipps zum Abdancen und Loslassen

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Tanzen bedeutet für mich Selbstausdruck, mich frei fühlen, und Spaß haben.

Du gehörst nicht zu der Fraktion „Ich steh lieber an der Bar.“, sondern du willst deinen Booty so richtig auf der Tanzfläche shaken, traust dich nicht ?

Gleich hier meine 7 Tipps um Loszulassen und abzudancen.

Vielleicht poppt in deinem Kopf auf, dass du nicht tanzen kannst.

Meine Frage an dich: Was ist tanzen für dich?

Heißt es den Moonwalk perfekt zu können oder zu Shuffeln, wie alle Raverkids auf der Tanzfläche?
Das kannst du vielleicht nicht.

 

Du kannst dich aber bewegen.
Dein Körper kann sich ausdrücken, ohne,
dass dein Kopf etwas dazu vorgeben muss.

 

Ich habe 8 Jahre lang in einer Gruppe getanzt. Wir waren auf Meisterschaften und hatten Auftritte. Am Ende ging es nicht mehr darum, dass wir die Schritte gut können.

Es ging darum, dass wir uns zeigen,
dass wir uns trauen,
dass wir Freude am Tanzen Ausstrahlen.

Das macht den Unterschied!
Tanzen ist für mich eine gute Übung mir selbst mehr zu erlauben,
nicht daran zu denken, was andere sagen,
einfach zu machen, mich zu trauen und mich zu zeigen.

Das wünsch ich mir auch für dich.

 

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Hier 7 Tipps, wie du der Tanzbär der Nacht wirst und dich auch so im Alltag mehr trauen kannst

 

1. Geh dahin wo deine Musik läuft
Wenn ich Salsa höre (was ich in Südamerika zu genüge habe), dann bewegt sich bei  mir auch so viel, wie in einem Promigesicht nach einer Botoxspritze.
Aber wenn ich Goa/Trance/Proggy höre, dann dance ich ab, wie ein Kleinkind, das ein Glas Nutella genascht hat. Ich kann garnicht still stehen.
Geh da hin, wo die Musik läuft, die deinen Körper zum Beben bringt.

 

2. Geh alleine tanzen
Klingt für dich nach einer Horrorvorstellung? – Was ist das schlimmste was passieren kann?
Hast du Angst, dass andere denken du könntest keine Freunde haben?

Früher hab ich selten was alleine gemacht. Nach dem ich ausgezogen bin und noch nicht viele Menschen in Berlin kannte, hab ich entdeckt, wie toll es sein kann, alleine unterwegs zu sein. Nach dem ich das komische Gefühl abgelegt habe, dass andere glauben ich hab keine Freunde, bin ich offen und kann ganz ohne Kompromisse entscheiden, was ich mache.

 

3. Tanze für dich zuhause
Wenn ich nur noch in meinem Kopf bin, alle Gedanken immer wieder um das Gleiche kreisen oder To Do-Listen runter rattern, dann fällt es mir sehr schwer mit einer Sitzmediation mich wieder zu ordnen. Doch wenn ich ganz laut Musik anmache und los tanze, dann gibt es nur noch mein Lächeln (vielleicht auch manchmal Tränen), meine Bewegungen, die Musik und mich.
Probier es aus in deinem persönlichen Raum, der dir alle Freiheit lässt.

 

4. Mach die Augen zu
Wenn du einen Sinn ausschaltest, verschärfen sich andere Sinne. Du hörst die Musik intensiver und spürst deinen Körper mehr.
Der bewegt sich nämlich ganz von alleine, wenn du ihn lässt.

 

5. Denke nicht darüber nach, was andere denken könnten.
Du darfst dich zeigen, dich ausstanzen, lachen, weinen, die Hände in die Luft werfen, auf dem Boden krabbeln, rumstampfen, dich drehen, wenn es sich für dich gut anfühlt.
Warum sollte dich jemand dafür verurteilen, dass du Spaß hast?

 

6. Atme 3 Mal tief durch und lass alles los, was dich zurück hält
Bevor du die Tanzfläche stürmen willst, gibt es da ein Band um deine Brust, dass dir ein beklemmtes Gefühl gibt. Alle anderen sehen so frei und locker aus, aber bei dir, da fühlt sich das anders an. Vertrau dir und atme drei Mal tief ein und lange aus. Lasse alles los, was dich zurück hält,
das zu tun was du willst. Und dann . . .

 

 

7. TANZ EINFACH
Es gibt noch mindestens zehn weitere Mensch im Raum, die auch einfach nur ihr Tanzbein schwingen wollen, aber der Dancefloor „noch nicht eröffnet ist“.
Trau dich, sie werden es dir danken. Und bald bist du nicht mehr alleine.

 

 

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Wenn du gemeinsam mit deinen Freundinnen und Freunden abshaken willst,
dann teile den Beitrag.

Wir sehen uns auf dem Dancefloor.

Cosima

PS. Um morgens aus dem Bett zu dancen, empfehle ich: Shankara – Highlight Tribe 

 

© Foto 1 Leonie Untiet
© Foto 2+3 Psychedelic Theatre Berlin