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Meine Kehle schnürt sich zu und meine Hände zittern.
Ich renne zum 10ten Mal aufs Klo, um zwei Tröpfchen zu pinkeln. 

 

Ich atme und gehe im Kopf meinen Einstieg durch.
So geht es mir oft vor Präsentationen.

Ich rede gerne und weiß, dass ich es gut kann.
Trotzdem bin ich aufgeregt und trotzdem habe ich Lampenfieber.

Sobald ich rede geht es von alleine weg, doch die Zeit bis ich mich raus schubse auf die Bühne, macht mich nervös.

 

Es geht nicht darum,
dass ich mein Thema nicht gut präsentieren kann,
sondern dass ich mich zeige.

 

Ob es ein Vortrag, ein Workshop, ein Gedicht vorlesen oder Idee vorstellen ist.
Du gibst damit auch ein Stück von dir selbst preis.
Wenn das gesagte nicht gut ankommt, dann tut das auch innerlich weh.
Vor allem wenn dir das Thema am Herzen liegt.

Doch was für ein Gefühl ist es, wenn du Zustimmung bekommst, wenn deine Zuhörer*innen merken, dass du mit Leidenschaft sprichst, dass du persönlich bist, dass du echt bist, dass du dich verletzlich zeigst.

 

Trau dich. Wenn du Leute berühren willst,
dann braucht es dich mit deinem ganzen Herzen
und deiner Leidenschaft und Motivation.

 

Es ist immer wieder ein Schritt. Es wird leichter, doch neue Themen oder ein neues Publikum können uns ganz anders nervös machen.

Diesen Oktober wurde ich tief berührt von Ares.
Er hat uns während eines Workshops gefragt, ob er Abends eines seiner Gedichte vorlesen kann.
Wir waren alle einverstanden.

In dem Trubel und dem vollem Programm ging das an dem Tag jedoch unter.

Zwei Tage später hat er uns gestanden, wie viel Überwindung es ihn gekostet hat uns zu fragen, seine Zeilen zu teilen. Es hat ihn sehr verletzt, dass es niemand mehr angesprochen hat.
Mit seinem ganzen Körper hat er mir gezeigt, dass auch selbstbewusste Menschen sich immer wieder neu überwinden sich zu zeigen.

Jeden weiteren Abend durften wir eines seiner wunderbaren Gedichte hören.

Eines davon möchte ich nun gerne mit dir teilen.

 

 

Starting as a little seed

Alone in wants, no needs

Gardeners gave me tools

And agreements, there are no rules
Slowly growing, harnessed power

Still do, hour by hour

This is done on my own

Shiva’s and Shakti’s all alone
Complete and whole, tall and wide

Roots thick and long, full planet sized

Branches reach the universe

Different types, garden is diverse
Wanted to help the other plants

Now give them their own chance

No sounds. Sometimes no glance

Practicing my life dance
Connected to each other tree

Though right now they can’t feel me

Learnt to keep my aura in

Even when my voice does sing
Healed myself first for a while

Taught myself again to smile

Still using the gardeners tools

Until release from agreements, not rules
Want to give in a clean way

As life give to life, gratefully

Not accepting from the others

Instead like an earth mother
Holding space, staying strong

Gaze held for all life long

Silence, strength, trustworthy power

In this way a godly father
I see all as growing trees

Coming from little seeds

Filled with divinity

Each expressed differently
When the workshop is done

When free and in the sun

I’d like the garden to never falter

There for each other, like permaculture

– Marc Calokerinos (alias Ares)

 

Wir lernen gemeinsam. Miteinander und voneinander.
Wenn du dich zeigst und wenn du dich traust,
Dinge auszuprobieren, dir Feedback anzuhören, dann wirst du lernen.
Du wirst sicherer werden in deinem Auftreten, in deinen Ideen und auch im Scheitern.
Denn auch mal was zu verhauen gehört dazu.

 

Letztes Jahr war ich bei der netzwerk n Konferenz. Ich hab eine Poster Präsentation über dieses Projekt gehalten.
Und auf einmal ist mir nichts mehr eingefallen. Ich habe eine halbe Minute gar nichts gesagt.
Das klingt nicht lange, kann sich aber sehr lange anfühlen.
Ich hab durch geatmet. Zugegeben, dass ich gerade meinen Faden verloren habe. Ein Student von den Zuhörer*innen
hat aufmunternd gesagt, ganz entspannt, das passiert jedem Mal.
Und genau so ist es: Niemand wird dir den Kopf abreißen, auch wenn du mal kurz ins Stottern gerätst.

 

Durchatmen.
Gedanke wieder aufnehmen und weiter gehts.

 

Es geht nicht darum, dass du die perfekte Performance ablegst,
sondern, dass du dich traust und zeigst. Du kannst dein Leben lang vor dem Spiegel üben,
am Ende wirst du nur Menschen erreichen, wenn du raus gehst in die Welt.
Sei mutig – Zeig dich der Welt

 

Wenn du auch andere Menschen dazu ermutigen willst, sich zu zeigen,
teilen den Beitrag.

Cosima

 

 

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