Liebe in Zeiten von Corona – Folge#6 Eine neue Art mich selbst zu lieben

Liebe in Zeiten von Corona – Folge#6 Eine neue Art mich selbst zu lieben

Folge #6 - Eine neue Art mich selbst zu lieben

- Marie

 

Die schwierigste Beziehung, die ich gerade führe, ist wohl die zu mir selbst. Ehrlicherweise ist sie das eigentlich immer. Aber Corona stellt auch diese Beziehung - wie auch die zu andere Menschen-  auf eine ganz neue Probe. 

Zu Beginn der Krise wurden alle meine Aufträge abgesagt oder in eine unbekannt weit entfernte Zukunft verschoben.


Während ich Mitte März an einem Donnerstag und Freitag noch einen Workshop gegeben habe, den niemand auch nur ansatzweise in Frage gestellt hat, stand ich am darauffolgenden Montag komplett ohne Arbeit dar. 


Dass mir meine Arbeit wichtig ist und mich mit Sinn erfüllt, wusste ich bereits. Aber in diesem Moment habe ich wirklich zum ersten Mal gemerkt, wie sehr ich mich selbst über meine Arbeit definiere, was für einen großen Teil meiner Identität und meines Selbstwert dieser Teil in meinem Leben ausmacht.

Um mich herum schienen viele Menschen die Zwangsentschleunigung zu genießen. 

Aufatmen, da der Druck wegfällt, überfall dabei sein zu müssen.

Sich freuen, endlich im Homeoffice zu arbeiten oder Zeit für lang aufgeschobene Projekte zu haben. 

Und ich?

Ich war am Boden zerstört. 


Wörtlich. Es gab Momente da lag ich auf dem Boden und habe mich gefragt wie es nur weitergehen soll. 


Mir ist es fast peinlich das zuzugeben. Denn 1. hat es so viele Menschen viel, viel schlimmer getroffen als mich und 2. haben so viele andere Menschen sofort agil, innovativ und dynamisch auf die Krise reagiert und sind mit coolen Online-Angeboten an den Start gegangen oder Nähen jetzt eben Masken wie verrückt.

Und ich? Ich liege am Boden und bemitleide mich selbst. Mehr denn je wird mir klar: Meinen Wert als Mensche messe ich immer noch vor allem daran, was ich am Ende eines Tages geschafft, bewirkt und erreicht habe. Und selbst in dieser total unverschuldeten Auszeit will das Leistungshamsterrad in mir einfach nicht still stehen. 

In den ersten beiden Wochen schaffe ich es nur durch den Tag, in dem ich ausschließlich das mache, worauf ich gerade Lust habe,  was sich gerade in dem Moment gut und leicht (oder leichter als anderes) anfühlt. Ich gehe also enorm viel spazieren oder joggen, schreibe, koche, atme, telefoniere, weine, schlafe. In den wenigen Momenten, in denen ich mich konzentrieren kann, versuche ich herauszufinden, was ich jetzt tun kann, was mir vielleicht an Hilfen vom Staat zusteht, wie es weitergehen kann. Mit der Zeit merke ich, dieses neue Verhältnis von bedingungsloser Selfcare und fokussierter Arbeit, erfüllt unerwarteter Weise etwas in mir - den langgehegten Wunsch mein Wohlbefinden mehr zu priorisieren und gut für mich zu sorgen.

 

Der Ausnahmezustand verlangt mir etwas ab, womit ich mein ganzes Leben schon hadere: Selbstliebe.

 

Und damit meine ich nicht die Art von Selbstliebe, die man sich mit Hilfe von Instagram-Affirmationen ins Hirn rein hypnotisiert - à la “Every body is a bikini body” (das stimmt natürlich, aber ist hier nicht der springende Punkt) - sondern die Art, die einem gebietet, aus allen vorhandenen Handlungsoptionen das zu wählen, was einem Energie gibt anstelle sie einem zu rauben.

Die Art, die einem signalisiert, wenn ein tolles Projekt, ein spannendes Angebot oder eine neue Möglichkeit nicht automatisch mit Begeisterung und Tatendrang angenommen werden muss, sondern man erstmal überlegen oder eben auch “Nein” dazu sagen kann.

Die Art, die starken Gefühlen Platz macht und gleichzeitig dafür sorgt, dass man daran nicht zugrunde geht.

Und die Art, die einen spüren lässt, was wirklich wichtig ist. 

Wie jede Liebesbeziehung ist auch die zu uns selbst nicht immer einfach und harmonisch.

Manchmal konkurrieren unterschiedliche Interessen miteinander, es kommt zu inneren Meinungsverschiedenheiten oder sogar zum viel beschriebenen inneren Konflikt.

Manchmal ist man traurig, verletzt, wütend über sich selbst - genauso wie in jeder anderen Beziehung eben auch. 

Und manchmal - so wie ich gerade die Erfahrung gemacht hab - gibt es einen Teil in uns, der für uns sorgt. Der aus purer Liebe handelt. Der möchte, dass es uns gut geht, dass wir kraftvoll durchs Leben gehen und mit unserer Essenz und all unserer Energie am Leben teilhaben können. 

So wie ich nach 15 Jahren Dating, 6 Jahren Beziehung und 1 Jahr Ehe die Liebe zu anderen noch nicht voll und ganz verstanden habe, so verstehe ich die Liebe zu mir auch nach fast 30 Jahren immer noch nicht wirklich.

 

Und trotzdem hat mir diese Krise einen neuen Einblick gegeben, darin, was es heißt mich selbst zu lieben. Für mich selbst zu sorgen. Die Person zu sein, die hält und gehalten wird zugleich. 


Wie jede Beziehung kostet es manchmal Kraft.

Manchmal schenkt es unendliches Glück.

Und manchmal ist es auch einfach nur schön, geliebt zu werden. 

Wir bleiben zuhause...

...mit anderen Menschen oder  auch allein. Was macht das mit uns? Mit unserer Liebe, unseren Beziehungen, unseren Freundschaften?  Wie steht es um Sex in Quarantäne, Dating auf Distanz, Flirten nur noch digital? Absofort jeden Abend Dinner for One oder nur noch Pärchenabend?

Wir - Cosima und Marie - schreiben unter dem Titel “Liebe in Zeiten von Corona” darüber, was wir und andere durch Quarantäne, Kontaktbeschränkung und Social Distancing mit Partner*innen, Familie, Freunden*innen, Affären, Liebhaber*innen und Flirts erleben. Wir wollen über die Herausforderungen reflektieren, Sehnsüchte erkunden, Sorgen teilen, Momente der Isolationsromantik feiern und am Ende auch ein bisschen über uns und den ganz normalen Alltagswahnsinn lachen. 

Die Kolumne erscheint nach dieser Folge jede Woche Mittwochs auf cusilife.

 
 

Cosima studiert Philosophie und schreibt auf ihrem Blog cusillife über (Selbst-)Liebe und Polyamorie. Marie ist Psychologin und arbeitet als freiberufliche Prozessbegleiterin und Organisationsentwicklerin. Trotz ihrer 5,5 Jahre Altersunterschied haben sie sich früher als Zwillinge in Clubs rein geschmuggelt. Jetzt schreiben sie gemeinsam über die Liebe in Zeiten von Corona.

7 Tage Erotic Mysteries Deep Dive – 7 Dinge, die ich gelernt habe

7 Tage Erotic Mysteries Deep Dive – 7 Dinge, die ich gelernt habe

Ich will Transformation.
Ich will intensive Erfahrungen.
Ich will, ich will, ich will . . .

Ja was? Was will ich eigentlich?

Die erste Woche im April habe ich mit 27 anderen Menschen in einem Haus am See in Brandenburg verbracht. Gemeinsam haben wir uns sieben Tage lang in den Workshop „Erotic Mysteries Deep Dive“ mit Seani Love geschmissen.

7 Tage lang haben wir uns mit unserer Sexualität, unseren Kinks und Fantasien, unseren Emotionen und vielem mehr auseinander gesetzt. Ich werde oft gefragt: "Und was macht ihr dann da?" - Keine ganz leichte Frage zu beantworten. Jede Szene, jeder Workshop hat eine Art eigene Sprache und je öfter man auf ähnlichen Workshops ist, desto mehr versteht man, was gemeint ist, z.B. mit Energy Bubbles, Spaceholding, Consent, Ritual, Play etc.
Anstatt also zu erzählen, was wir genau gemacht haben, möchte ich teilen, was ich gelernt habe. Jede Übung, jede Begegnung bringt kleine und große Geschenke mit sich und in sieben Tagen sammelt sich ein prallgefüllter Geschenketisch an.

 

An diese 7 Dinge habe ich mich wieder erinnert.
Nichts davon war komplett neu.
Es ist umso schöner und tiefer die Wichtigkeit dieser Dinge zu spüren.  

 

1) Gib dir selbst Liebe und Berührung

Unsere Körper brauchen Liebe und Berührung. Ich habe mich daran erinnert, wie wichtig es ist meinem eigenen Körper und mir selbst  diese Liebe und Berührung zu geben. Immer wieder schleicht sich diese Stimme in meinem Kopf ein, die sagt: Masturbieren, sich selbst berühren ist schlecht und schmutzig. Etwas geheimes und am besten sollte ich das nicht machen.
Obwohl ich jetzt schon mehrere Jahre in einem sehr sex-positivem Umfeld bin, wir offen über Selbstbefriedigung reden, gibt es diese Stimme noch.
Sex-negative Glaubenssätze sitzen tief.
Wir haben ein wunderschönes Selfpleasure Ritual gemacht, eine Art geführte Meditation, in der wir unserem eigenen Körper Aufmerksamkeit und Liebe geschenkt haben. Was für eine besondere Art das Leben, mein eigenes Leben, meinen Körper und meine Gesundheit zu feiern!
Hell yeah! Selfpleasure.

2) Go with the flow!

„I got the flow“ – einige Stunden nach dem wir angekommen waren, sitze ich auf dem Klo und . . . ich habe meine Tage bekommen. Meine ClueApp hat mir das zwar schon vorausgesagt, aber ich hatte gehofft es verzögert sich um einige Tage.
Ich wünschte ich hätte meine Tage eine Woche später bekommen. Ich kann es nicht ändern und kann es nur feiern! Bluten ist Teil der Weiblichkeit. Ich will es als etwas schönes und lebendiges sehen.
Meine Woche hat schon damit angefangen, dass ich mir etwas anderes gewünscht habe. Go with the flow. Manchmal passiert nicht das, was ich will. Anstatt die Zeit damit zu verschwenden mich aufzuregen oder enttäuscht zu sein, kann ich den Moment so annehmen wie er ist.

3) Die anderen unterstützen

Es ist eins der schönsten Gefühle sich gehalten und unterstützt zu fühlen. Gerade die letzten Monate habe ich mich noch mehr unterstützt gefühlt als sonst. Vielleicht auch weil ich oft selbst nicht so viel Kraft und Liebe in mir hatte. Während des Workshops habe ich wieder entdeckt, wie schön es ist für andere Menschen da zu sein. Etwas für andere zu tun, ob es etwas ganz Praktisches ist, z.B. ein Problem zu lösen, was mit der Schlafsituation zu tun hat, jemanden eine schöne körperliche Erfahrung geben oder jemanden aktiv zu zu hören.
Wie können dich andere Menschen unterstützen und wie fühlst du dich gehalten? Wie kannst du andere Menschen unterstützen?

4) Mein Herz. Meine Gefühle.

So schön und wichtig Unterstützung ist, mir ist auch wieder klar geworden, ich bin für meine Gefühle selbst verantwortlich. Ob Freude, Trauer, Angst, Wut oder Scham. Das ist mein Wirbelwind aus Gefühlen und im Auge des Tornados kann nur ich stehen. Wie oft verlierst du dich in deinen Gefühlen? Wann sind deine Gefühle Wegweiser zu deinen Bedürfnissen?
Besonders bei Traurigkeit oder Wut schauen wir oft darauf, was andere Menschen gemacht haben, anstatt zu schauen, warum löst das gerade dieses Gefühl in mir aus.
Das ist natürlich oft leichter gesagt, als dann im Moment gefühlt. Es war ein wichtiger Schritt ein bisschen aus meiner passiven Haltung herauszukommen, von "das passiert mir" hin zu "das sind meine Gefühle".

5) Jeder Mensch ein Spiegel

"Always a student, always a teacher." ist mit Tinte auf der linken Seite meines Brustkorbs tätowiert. Ich habe nicht lange darüber nachgedacht, als ich mir das am Ende meiner Reise durch Südamerika hab stechen lassen. Ich wollte ein Tattoo, es hat irgendwie gepasst und es ist an einer Stelle, die man eh selten sieht. Wie sehr habe ich mich wieder zu meinem damaligen Ich verbunden gefühlt. Mich selbst immer wieder in die Rolle der Lernenden zu begeben. Offen zu sein, dafür, was andere Menschen mir zeigen und lehren können. Ob ganz konkret als Leiter des Workshops oder in ganz anderen Situationen. Jeder Mensch kann ein Spiegel für dich sein und dir etwas über dich selbst zeigen.

6) Ich will. – Was will ich? Was brauche ich?

Ich bin in die Woche gestartet mit dieser Vorstellung, was ich will. Ich war auf der Suche. Meine Wahrnehmung und Wertschätzung werden kleiner für das, was im Moment passiert.
Diese Frage „Was will ich?“ begleitet mich in den letzten Monaten wieder oft. Mal im kleinen Rahmen „Was will ich heute machen, lesen, essen?“ und oft im ganz großen Rahmen „Was will ich in meinem Leben?“
Wie kannst du dich das fragen und offen bleiben für das was passiert?
Ich wollte Transformation. Und die habe ich auch bekommen, aber anders als ich es gedacht oder erwartet hätte.
Ruhiger, langsamer, tiefer – anstatt mit einen großen Bang.

 

6 Dinge und einen Sack voller Dankbarkeit und Liebe nehme ich mit nach Hause.

Und das wichtigste:

7) Der Prozess des Normalisierens

Dinge, die vor mehren Jahren noch komplett absurd und unerreichbar schienen, sind heute normal. Vor fremden Menschen nackt sein war vor einigen Jahren noch unangenehm und komisch. Heute (im richtigen Kontext) ist es entspannt, schön und normal. Vor drei Jahren auf meinem ersten Tantra Retreat war alles neu und überwältigend. Den Erotic Mysteries Deep Dive Workshop habe ich selbst organisiert (nicht geleitet). Ich kenne mich mit den meisten Übungen aus und vieles davon gehört zu meinem Alltag.
Als ich das erste Mal eine andere Person geküsst habe, als mein Freund dabei war, hat es mir das Adrenalin durch den ganzen Körper geschossen. (Und manchmal passiert das immer noch). Aber inzwischen ist das normal für uns.

Dinge, die mir vorher Angst gemacht haben oder die ich für unmöglich gehalten habe, sind jetzt normal. Das heißt genauso Dinge, die mir jetzt Angst machen oder ich für unerreichbar halten, können normal werden.

 

Save the date for the next workshop. 
Seani und ich organisieren das nächste Retreat wieder gemeinsam. 
17.-22. September 2019 auf der Spitzmühle Berlin
Details coming soon.

"Ich freue mich an meiner Sexualität 
und an meinem Körper. 
Ich habe den für dieses Leben perfekten Körper.
Zärtlich und mitfühlend umarme ich mich selbst."

 

Die Kunst eine Schlampe zu sein – #noslutshaming

Die Kunst eine Schlampe zu sein – #noslutshaming

 

Mit 16 wollte ich alles, nur eins nicht: als Schlampe gelten.
Heute umschlingt ein pinker Wollfaden mein Handgelenk mit den Buchstaben

S – L – U – T

als Anhänger.

I am a slut. And I love it!

 

Ich lebe polyamor und bin pansexuel. Ich habe mehrere Beziehungen und Lover*innen. Ich fühle mich frei und selbstbestimmt in meiner Sexualität (meistenst). Ich liebe meinen Körper und habe absolut keinen Bock mehr auf slutshaming.

Das wünsche ich mir für noch viel mehr Menschen, deswegen schwinge ich heute die Fahne der Sexpositivität.

Slutshaming bezeichnet, dass Verhalten, wenn Frauen für ihr Sexualität, ihr Aussehen angegriffen oder ihnen Schamgefühle eingeredet werden.

 

STOP SHAMING - START LOVING
YOURSELF

 

 

 

Als Teenager mit Pussy gibt es viele Gradwanderungen. Nicht zu dick, aber auch nicht zu dünn sein. Gute Noten schreiben, aber auf keinen Fall eine Streberin sein. Brüste wollen, aber ja nicht zu groß. Anders sein und doch noch dazugehören. Sich betrinken können, aber ohne zu kotzen. Jaja – die Jugend.

Eine dieser Grandwanderungen ist die zwischen dem Schlampentum und der Prüderie.

 

Sexy Bitch oder Nonne.

Einmal zu viel rumgeknutscht auf den letzten Partys und der Schlampenstempel lässt nicht lange auf sich warten. Auf Netflix schaue ich gerade die Serie "Atypical", wo es um einen Jungen geht, der auf dem Autistenspekrum ist. Er hat eine kleine Schwester. Cassy, so heißt das Mädchen aus der Serie, ist 16 und Mitten in der Pubertät. Während ich in meine Decke gewickelt im Bett liege, mit meinem Laptop auf dem Schoß, wurde ich an viele Dinge erinnert, die man so als Mädchen in der Pubertät erlebt. Ich konnte mich mit vielen Dingen identifizieren, die Cassy erlebt.  Die schönen Momente, wenn man total dankbar für seine Mädels ist. Die Welt irgendwie heil ist und man stundenlang kichert. Und an die vielen Struggles, Unsicherheiten und "ersten Male". Das erste Mal verliebt, der erste Kuss, das erste Mal Auto fahren, das erste Mal betrunken sein und das erste Mal...

Wie wir aufwachsen prägt uns. Aber wir sind nicht für immer darauf fest gelegt.

Ich schreibe auf dem Blog oft darüber, dass ich jetzt mehr so sein kann, wie ich bin und mich freier fühle als früher. Und ja, das tue ich. Aber das meiste meiner Pubertät war aufregend, lustig und schön. Und ich würde es nicht missen wollen.

 

Entwickeln, verändern, Erwachsen werden hört nach der Pubertät nicht auf.
Man kommt nicht als fertiger Mensch raus.

 

Junge Menschen auf dem Weg zum Erwachsen werden hören viele Nachrichten die ungesund, entmutigend und bevormundend sind. Was ich in verschiedenesten Variationen immer wieder höre: Jetzt (als junger Mensch) kann ich mir ja noch "so ein" Leben erlauben, aber wenn der Ernst des Lebens beginnt, geht das nicht mehr.
Was genau mit "so einem Leben" gemeint ist, weiß ich manchmal selbst nicht so genau.

Frei sein? Verliebt sein? Idealistisch sein? Keinen 40h-Job haben?
Und wie bei allem Flokseln, ich verstehe, was dahinter steckt und ein bisschen Wahrheit ist wohl auch dran. Als Studentin 3 Monate Semesterferien zu haben, ist später nicht mehr mit jedem Lebenstil vereinbar. Allerdings kenne ich zur genüge Menschen, die 3 Monate im Winter verreisen.

Was ich damit sagen will, wir sind Umgebung von der Meinung es gibt diese eine Schablone im Leben. Du kannst sie zwar mit deinen eigenen Farben ausmalen, aber das meiste ist vorgezeichnet. Schablonen zu Karriere, Beziehungen, Sex, Familie, Aussehen,...

Stelle dir vor jemand schenkt dir ein leeres Buch mit 80 weißen Seiten und jede Seite, jedes Kapitel, jedes Jahr darfst du neu gestalten!

Ich habe diese Erinnerung an meine Pubertät als Aufhänger genommen, um zu relfektieren, was für Nachrichten ich mir für junge Menschen wünsche.
Und es gibt bestimmt viele wichtige Dinge, die ein (junger) Mensch jeden Tag hören sollte.

Eines davon ist: Du bist gut so, wie du bist. Du wirst geliebt, so wie du bist.

Hinter vielen der Unsicherheiten, steckte bei mir, die Angst nicht mehr dazuzugehören, abgelehnt und verurteilt zu werden.
Eben nicht mehr so angenommen zu werden, wie ich bin.

 

Sex-positive, queer, polyamor

Diese ganzen Worte kannte ich als Teenager noch nicht. Aber die Konzepte haben sich in meinem Kopf schon erkenntlich gemacht.

Schon mit 15 hatte ich Fantasien über Beziehungen mit mehr Menschen, aber so gut ist das bei Gesprächen über Beziehungen nicht angekommen. Ich habe gespürt, dass die Ideale und konventionellen Vorstellungen von Beziehung für mich nicht stimmig waren.

Ich habe versucht mich von gesellschaftlichen Erwartungen und Normen nicht zu sehr unter Druck setzten zu lassen. Aber hatte doch Angst vor dem Urteil von anderen, und nicht zu Letzt, dem Urteil über mich selbst. Ich denke das ist alles Teil der Pubertät und ich möchte das nicht als negative Erfahrung darstellen. Vielleicht gehört das einfach dazu.

Und obwohl viele meiner Freund*innen sehr offen waren, gab es niemanden der mich und meine Beziehungsfantasien verstehen konnten. Ich habe gut überlegt, wem ich was erzähle, mit wem ich wo knutsche, damit sich Dinge nicht verbreiten wie ein Lauffeuer.

Ich wollte also keine Schlampe sein, aber noch weniger wollte ich als prüde gelten.

 

Lieber wild und offen.

Meine Auffassung, offen für Sexualität zu sein, war schwarz-weiß. Entweder bin ich offen oder nicht. Entweder knutschen wir jetzt, haben Sex und das heißt ich bin offen oder nicht und dann. . .  bin ich prüde und entspreche nicht meinem Selbstbild. Ich hatte Angst vor dem Bild der unterdrückten Sexualität. Es gab kein Mittelfeld.
Ich wollte beweisen, dass Mädchen genauso frei und entspannt sein können, wie Jungs. Jetzt verstehe ich mehr über die Komplexität und die gesellschaftlichen Prägungen, die wir zum Thema Sexualität und Geschlecht erleben.

Ich will nicht sagen, dass ich ständig Dinge gemacht habe, die ich nicht wollte. Aber ich habe mich oft unter Druck gesetzt gefühlt, etwas zu tun, weil ich „cool“ sein wollte oder nicht wusste, wie ich 'Nein' sage. Und naja, irgendwie war es ja auch aufregend.
Disclaimer: Ich will betonen, dass dieses Ausprobieren, über Grenzen gehen, Spüren Teil des Prozesses war und ist für mich meinem authentischen Selbst näher zu kommen. In keinem Fall möchte ich Grenzüberschreitungen, negative oder traumatische Erfahrungen herunterspielen!  

 

Sexpositiv - für alles zu haben?

In einem Artikel über Sexpositivität hat die Autorin des Textes beschrieben, wie ihre offene und positive Haltung ihrem Körper und Sexualität gegenüber manchmal als generelle Einladung allem und jedem gegenüber gedeutet wird. Und ja, auch das habe ich erlebt. Daher ist für mich neben einer positiven Haltung, Consent, besonders wichtig. Consent bedeutet auf deutsch Einvernehmlichkeit. Es geht darum, Klarheit darüber zu haben, dass das was zwischen dir und jemand anderem passiert, auch beide (/alle Beteiligten) wollen.
Willst du mich küssen? Kann ich deine Hand nehmen? Wollen wir kuscheln?
Willst du einen Blowjob? Darf ich dich lecken? Darf ich deinen Arsch anfassen?

Und dabei zu lernen, so deutlich wie möglich zu werden. Darf ich dich beißen? Von 1-10 wie fest? Gefällt dir das? Willst du damit weiter machen oder willst du was anderes machen?

Denn ein 'Ja' für eine Sache bedeutet kein 'Ja' für alles!

Fragenstellen, sich nicht abgelehnt fühlen, wissen was du willst - all das kannst du üben. Ich habe schon oft Consent Games gespielt. Es macht Spaß und ist wichtig Consent in Situationen zu üben, die nicht "ernst" sind, so dass das nächste Date ein bisschen leichter wird. Du hast Lust auf Consent Spiele mit mir? Finde den nächsten Termin. 

 

Das Bild der Hure

Ilan Stephanie beschreibt in ihrem Buch „Lieb und Teuer“ das Bild der Hure in unserer Gesellschaft so: Entweder wird sie als Sexsklavin oder als Sexgöttin gesehen. Und auch wenn ich Sex nicht gegen Geld tausche, erlebe ich ähnlich gespaltene Reaktionen. Die einen denken ich habe keine Selbstachtung, wenn ich nicht nur innerhalb von monogamen Beziehungen sexuelle Erlebnisse habe und die anderen heben mich in den Himmel und sind fasziniert von meiner sexuellen Freiheit.
Beides fühlt sich unangenehm und unecht an für mich.

Laut Definition aus dem Wörterbuch, bedeutet Schlampe eigentlich eine (weibliche) Person, die ein unmoralisches Leben führt.

Jetzt studiere ich Philosophie, vielleicht weist mir das den Pfad der Moral... haha.

 

Von Scham zur Selbstbestimmung

SLUT - Keine unverantwortlichen Frauen mit wenig Selbstwertgefühl, sondern starke Menschen, die selbst über ihre Sexualität bestimmten.

Der Gebrauch und die Bedeutung von Wörtern verändert sich. Zum Beispiel stand das Wort "queer" früher für Außenseiter oder Menschen die anders sind. Es kommt von dem dt. Wort "verqueer". Die Queer-Community hat das Wort umgedeutet und sich zu Eigen gemacht. Heute steht das Wort als Sammelbegriff für Menschen, die nicht in das heteronormative, genderstereotypische Spektrum fallen. Gleichzeitig wird das Wort benutzt, um eine politische Bewegung zu beschreiben, die sich für LGBTQAI* Rechte und Visibilität einsetzt.

 

Spätestens seit „Schlampen mit Moral“, dem Buch von Dossie Easton und Janet W. Hardy über Polyamorie und offene Beziehungen, hat sich das Bild des Schlampentums sehr verändert. In ihrem Buch sprechen sie oft von "Sluthood", das Schlampentum, als eigene Kunstform, die es zu meistern gilt.

 

Was hat sexpositiv mit dem Schlampentum zu tun?

Für mich bedeutet sexpositiv nicht notwendigerweise viel und oft Sex zu haben. Sexpositiv wird oft missverstanden.
Für mich steht diese Bewegung dafür, anzuerkennen, dass die meisten Menschen mit Scham über ihren Körper und ihrer Sexualität aufwachsen. Wir fragen uns, ob wir normal sind und kommen oft zum Schluss: Eher nicht. Wie bei der ursprünglichen Definition von 'Schlampe' erwähnt, wird mit dem Wort etwas unmoralisches verbunden.

Sexpositiv statt Slutshaming.

Es gibt nicht die eine Norm. Körper und Sexualität bewegen sich auf einem sehr großem Spektrum.
Wir sind alle unterschiedlich. Und wir teilen viele gleiche Gedanken, Fantasien, Ängsten etc. Vor 5 Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich jemals Menschen finde, die die gleiche Vorstellung von Beziehung haben, wie ich. Und naja jetzt habe ich mehrere Menschen und eine ganze Community dazu. 🙂

Sexpositivität ist für mich eine innere Haltung.
Mir, meinem Körper und meiner Sexualität gegenüber.

 

Genauso wie einer Haltung anderen Menschen gegenüber. Ich kann nicht nur meine Sexualität, sexuelle Orientierung und Beziehungsform feiern, sondern auch die aller anderen.

Als polyamor l(i)ebender Mensch, bin ich nicht gegen die Monogamie.
Ich feier die Monogamie für alle Menschen, die sich entscheiden so zu leben und glücklich damit sind!

Ein asexueller Mensch kann genauso sexpositiv sein. Asexuell bedeutet nicht gegen Sex zu sein. Sondern kein (ausgesprägtes) Sexualbedürfnis zu haben. Da gibt es natürlich auch sehr viele Abstufungen und verschiedenste Formen.

Ich möchte deutlich machen, dass für mich hinter sexpositiv kein (neues) Ideal der sexuell befreiten und aktiven Frau steht.

Egal an welchem Punkt du gerade stehst von deiner sexuellen Reise, das ist ok.
Und du kannst jederzeit deine positive, innere Haltung dir und anderen Menschen gegenüber stärken!

Der innere Weg zu mehr Sexpositivität

Es steht eine rießen Industrie hinter dem Wunsch nach Schönheit und Selbstwert. Jede Kosmetik- und Modewerbung will dir vermitteln, wenn du dieses Produkt kaufst, dann bist du endlich schön genug. Aber dieser Zustand wird nie durch äußere Faktoren erreicht werden.
Zufriedenheit und das Gefühl gut und schön zu sein, so wie du bist, wird sich nur von Innen einstellen können.

Dabei spielen natürliche auch äußere Faktoren eine Rolle, keine Frage.
Doch dieser Zustand von innerem Frieden, Freundschaft mit dir und deinem Körper, kann dir keine Creme oder neues fancy Produkt erschleichen.

Musst du auf diese Produkte verzichten? - Nein, auch das nicht. If you want it, go for it.
Doch Aussehen oder materielle Güter ersparen dir nicht die innere Arbeit mit dir.

Kleide dich so, wie du willst.
Schmink dich oder nicht.
Rasier dir die Beine, Achseln, dein Gesicht oder nicht.
Probier es aus.
Spiel damit.
Wie fühlt es sich an?
Macht es, weil du es willst.

Komme bei dir im Inneren an.
Was macht dich aus als Mensch?
Was magst du als Person an dir?
Was kannst du gut? Wofür schätzen dich andere Menschen?

"Kleider machen Leute"? - Am Ende ziehen wir uns doch eh alle aus.

 

 

Scheiß auf die Erwartungen der Gesellschaft.

Fick wen du willst, wann du willst und wie du willst.

Es ist dein Körper. Es ist deine Sexualität. Es ist dein Leben.

 

Egal, ob du einen, zwei, fünzig oder niemanden an deine Pussy* lässt – es sollte deine Entscheidung sein. Denn egal ob 15 oder 50, es fühlt sich nie gut an, für deine Sexualität oder deinen Körper verurteilt zu werden!

*Das gilt natürlich für alle Menschen. Aber meiner Erfahrung nach werden Mädchen öfter als Schlampen bezeichnet als Jungs. Auch wenn ich Pussy schreibe, meine ich im übertragenden Sinne natürlich alle Formen von Genitalien.

Was verbindest du mit Sexpositivität?
Was sind deine Erfahrungen mit Slutshaming?
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Das Beste, was du diesen Sommer für dich tun kannst, um ihn unvergesslich zu machen

Das Beste, was du diesen Sommer für dich tun kannst, um ihn unvergesslich zu machen

 

Was ist deine Lieblingsfarbe?

Grün, Blau, Gelb?

Egal, welche Farbe. Stelle dir vor dein Job ist es, Farben zu mischen. Jeden Morgen stehst du auf, gehst zur Arbeit und mischt Gelb und Blau. Am Ende des Tages hast du Grün. Jeden Tag.

An einem Tag auf dem Weg zur Arbeit, siehst du ein Auto, das die Farbe Orange hat. Du bist begeistert und nimmst dir vor, heute noch fleißiger als sonst zu rühren, um Orange zu bekommen. Du mischst also deine Farben Gelb und Blau, rührst und rührst und rührst. Am Ende des Tages hast du ... Grün.

Du bist motiviert.

Am nächsten Tag willst du noch mehr rühren, dann muss am Ende ja endlich Orange rauskommen. Doch am Ende bekommst du wieder nur Grün. So geht das einige Tage lang. Du willst ein anderes Ergebnis, ohne etwas anders zu machen.

Du musst nicht mehr von dem Gleichen machen,
sondern etwas anderes mischen!

 

Diese Geschichte wurde vor einem Jahr auf einem Seminar erzählt. 

Es hat mich daran erinnert, dass wir manchmal wissen, was wir wollen aber nicht WIE wir dort hinkommen. Du willst zum Beispiel eine bessere und tiefere Beziehung zu deinem Körper aufbauen, ein bestimmtes Thema, das dich beschäftigt aufarbeiten, mutiger werden, deine Sexualität auszuleben, eine erfüllende Beziehung führen...

 

Hast du dein Was?

Suche dir Menschen für dein Wie!

 

Du musst nicht alleine rausfinden, wie du hinkommst, wo du hinwillst. Es gibt Menschen, die wollen dein Reisebegleiter werden, dein Kompass, deine Karte.

Du musst sie nur finden. 

Ich will dir sagen, wie ich es mache – und du kannst das auch 😉

 

Wenn ich von meinem Blog oder meinen Polybeziehungen erzähle, werde ich oft auf mein Alter angesprochen.

"Du bist 22 – du bist so jung, woher weißt du das alles und warum hast du dich selbst so gern?"

Sicher spielen da einige Faktoren eine Rolle. Neben dem, wie ich aufgewachsen bin, hat den größten Impact:

 

Von anderen Menschen lernen.

Vor allem in Workshops, Seminaren und Retreats.

 

We talked a lot about self love (which is basically the essence ). When I fully accept myself and don’t judge myself anymore, I can accept others and don't judge others. When I am compassionate with myself, I can be compassionate with others.When I love myself fully, I can love others. When I am full on my own, I don't need to look for something in someone else. Once again I realized how beautiful I am, the world and all those souls are. I feel so much gratitude that I allow myself to feel this beauty and shine my light. - Ausschnitt aus meinem Tagebuch nach einem 10 Tages Tantra Retreat.

                   

 

 

Seit ich 16 bin, bin ich alle 2-3 Monate auf einem Event. Ich habe mich viel ehrenamtlich in der WWF Jugend und Grünen Jugend engagiert. Dort haben wir mehrmals im Jahr Treffen für Kampagnen, Aktionen und redaktionelle Arbeit etc. gehabt. Seit zwei Jahren gehe ich vor allem auf Workshops, die mit Selbstliebe, Körper, Beziehungen, Spiritualität und Sexualität zu tun haben.

 

Die ersten Sonnenstrahlen locken uns aus unserem Winterloch. Wahrscheinlich füllt sich dein Sommerkalender schon genauso, wie meiner. Festivals, Urlaub und einfach nur im Park abhängen soll auch noch drin sein. Bevor jedes Wochenende und das Sommerbudget verplant ist, solltest du dir diese Frage stellen:

 

Was möchte ich diesen Sommer lernen und erleben?

Schreib es auf. 

 

 

Jetzt denkst du vielleicht, diese ganzen Workshops, schön und gut, aber die Kosten alle so viel.

  • Es gibt Workshops in unterschiedlicher Längen und somit unterschiedlichem Budget. Du kannst dir kein 10-Tages Retreat in Spanien leisten? Dann einen Tagesworkshop in deiner Stadt.
  • Viele Workshops bieten günstigere Early Bild und Helfertickets an. Wenn dies nicht explizit in der Beschreibung steht, frage die Organisatoren. Kannst du sie noch anders, als mit Geld unterstützen?
  • Siehe es als Investition in dich selbst! Wenn es um uns selbst geht, sieht wir oft geizig. Jeden Euro, den ich bisher in Workshops gegeben habe, hat sich gelohnt.

Bei meinem Freiwilligen Jahr beim WWF habe ich Vollzeit gearbeitet und „nur“ 355€ und Kindergeld bekommen. Während dem Jahr wurde ich oft gefragt, warum ich das mache, wenn ich dabei nicht viel verdiene? – Das was ich in dem Jahr gelernt und erlebt habe, ist nicht nur in Geld messbar. Ich habe mich jeden Tag auf die Arbeit gefreut und das ist ein unbezahlbares Gefühl. Ich habe Wege gefunden, es auch finanziell möglich zu machen. Meine Eltern haben mir noch was dazugegeben. Ich habe den Papierkrams ausgefüllt und Wohngeld bekommen. Ein Jahr nach meinem FÖJ konnte ich wieder Teilzeit beim WWF arbeiten. Das Geld hat mir dann zum Leben gereicht. Hätte ich das FÖJ nicht gemacht und nicht in mich investiert, hätte ich die Stelle beim WWF nicht bekommen.

 

Mit meinem Blog verdiene ich kein Geld.

Und trotzdem investiere ich in Online Schreibkurse. Weil ich weiß, es lohnt sich auf lange Sicht für mich. Diese Woche habe ich meinen ersten Pitch für einen bezahlten Artikel raus geschickt. Nach 1 ½ Jahren Blog.

 

Dieser Sommer kann unvergesslich für dich sein,

wenn du es dir selbst wert bist und in dich investierst!

 

Natürlich geht es nicht nur um einen Nutzen für Später. 

Workshops machen unglaublich viel Spaß.

Sie erweitern unsere Komfortzone.

Wir lernen neue Menschen kennen.

Wir werden an die Hand genommen und wir erleben Dinge, die wir so nicht selbst kreieren könnten, weil man z.B. eine Gruppe dafür braucht.

 

Ich hatte bisher unzählige besondere und berührende Erlebnisse auf Workshops. Eine kleine Geschichte möchte ich mit dir teilen: Bei meinem ersten Tantra Retreat in Peru, wusste ich wirklich nicht was mich erwartet. Wir waren eine internationale Gruppe von 23 Menschen. Nach dem organisatorische Sachen geklärt waren und wir Agreements für die gemeinsame Zeit besprochen hatte, begannen wir mit den ersten Übungen. 

Als Abschluss des Abends haben wir eine „hugging-meditation“ gemacht.

 

Wir sollten jedem im Raum mindestens einmal umarmen.

 

Nicht einfach nur so kurz.
Wir haben uns vor einander hingestellt, uns in die Augen gesehen. Sobald wir uns bereit gefühlt haben, haben wir unsere Arme für einander geöffnet und uns lange und fest umarmt. Es tut einfach gut umarmt zu werden. Liebevoll und ohne Hintergedanken. Zusammen den Moment genießen.

 

Hast du jetzt auch Lust dich in einen Workshop zu stürzen?

Es gibt ein großes Angebot. Programme mit mehren Events über einen längeren Zeitraum oder einmalige Workshops, für ein paar Stunden. 

 

Mehrtägiges Retreat - Intensiverer Prozess.

Wenn du aus dem Alltag kommst, wirst du dich auf die Erlebnisse und Menschen mehr einlassen. Du wirst in deinem Prozess tiefer gehen können. Du wirst dich und die anderen in der Zeit besser kennen lernen. Anstatt nur kurze Impulse zu bekommen, können Übungen über mehrere Tage aufeinander aufbauen.
Gerade nach einem längeren Retreat solltest du dir danach noch 1-2 Tage zum daheim ankommen geben. So kannst du nochmal Reflektieren und Festhalten, was du integrieren möchtest. Viele Erfahrungen in Workshops können sehr emotional und tief sein. Bleibe mit jemanden aus dem Workshop in Kontakt, mit dem du dich verbunden fühlst. Es tut gut, mit jemanden zu sprechen, der einen versteht und ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

 

Eintägiger Workshop – Kennenlernen und Ausprobieren.

Ein Tages-Workshop oder abends für ein paar Stunden ist gut, um in ein Thema reinzuschnuppern. Du kannst rausfinden, ob du Lust hast dich tiefer damit zu beschäftigten. Für wenig Zeit und kleinem Geldbeutel, ist das genau das richtige!  Anstatt Netflix alleine im Bett, heute mal ein Kuschelworkshop 😛
Meiner Erfahrung nach sind kürzere Workshops wahre Inspirationsbooster. Du bekommst ein Gefühl für die Organisatoren. Machst neue Erfahrungen und lernst neue Menschen kennen, die sich für ähnliche Dinge interessieren.

 

 

Ist das wirklich was für mich?

Bist du dir unsicher, ob der Workshop das richtige für dich ist? - Schreib den Organisatoren. Wirklich alle, die ich kenne, sind sehr offen und hilfsbereit. Keine Scheu mit Fragen oder Ängsten. Wir alle saßen mal in unserem ersten Sharing Circle und wussten nicht so genau, was jetzt passiert. Ein SharingCircle ist ein Kreis, in dem alle Menschen erzählen, wie es ihnen gerade geht oder auf eine bestimmte Frage antworten. Für manche Events gibt es Intro Abende für Newbies. 

 

 

Willst du deinen Sommer unvergesslich machen?

 

Ich habe meine Fühler mal ausgestreckt und nach Workshops und Retreats gefragt.
Im Nähkästchen findest du meine Auswahl! – Suche dir jetzt dein Event aus.

Welche Erfahrungen hast du bereits mit Workshops gemacht? - Schreib es in die Kommentare.

 

Mit Liebe

Cosima

Photo by jens johnsson on Unsplash

Lieber Körper, das wollte ich dir schon lange sagen!

Lieber Körper, das wollte ich dir schon lange sagen!

 

Lieber Körper,

danke. Ich sag es dir immer wieder. Doch eigentlich nicht oft genug.
Du bist toll und schön genauso, wie du bist.

Danke, dass du jeden Tag für mich da bist.
Jeden Morgen stehst du mit mir auf. Du beginnst den Tag mit mir.
Deine Beine tragen mich auf meinem Weg.
Du atmest. Du schenkst mir Leben.

Du funktionierst wie ein kleines Ökosystem. Jede Zelle, jedes Organ, jedes Körperteil hat seine Aufgabe und alles arbeitet wunderbar zusammen. Du bist der Wahnsinn. Das nenne ich Teamwork.

Du bist mal stärker, mal schwächer. Doch du gehst für mich auch an deine Grenzen.
Ich kann mich auf dich verlassen.
Du hältst aus, wenn ich Stunden lang tanze oder den ganzen Tag sitze.

 

Gehts dir gut?
Ich wünsche es mir. Ich will auf dich achten. Und manchmal bist du verspannt, weil ich mich Stresse. Mein Kopf tut weh und ich bin auch noch böse auf dich, weil du nicht fit bist.

Du kommunizierst mit mir. Doch ich will nicht hören.

Manchmal bin ich böse auf dich, weil du nicht so stark oder sportlich bist, wie andere Körper.
Ich meine es nicht so. Ich find dich ziemlich nice, so wie du bist.

 

Manchmal achte ich nicht so gut auf dich.
Ich schlafe wenig, esse ungesund oder bewege mich kaum.
Und du bleibst trotzdem stark. Du hältst mich aus. Du heilst.

 

Es gab eine Zeit, da wollte ich dir weh tun. Es war ein Hilfeschrei und ich wusste, du bist ein Zeichen nach außen.
Ich bin froh, dass ich es nicht getan hab. Denn du bist wertvoll.

Wir sind ein Team. Wir halten zusammen.

Es gab eine Zeit, da fand ich dich nicht schön.
Es tut mir leid. Verzeih mir jeden Tag an dem ich dir nicht sage, wie wunderbar du bist.

 

Jetzt kann ich manchmal kaum ausdrücken, wie schön ich dich finde.
Du bist so einzigartig und deine Haut, deine Augen, das Zusammenspiel von allem, was du bist, das fasziniert mich.

Eine Sache, die mag ich besonders gern an dir: Deine Lippen. Meine Eltern haben gesagt, als sie uns das erste Mal gesehen haben, sind ihnen als erstes deine Lippen aufgefallen. Gezeichnet, wie mit einem Pinsel.

Und wenn ich in den Spiegel schaue und diese Lippen sehe, dann würde ich mich am liebsten selber küssen.

Und weißt du, lieber Körper, wenn wir zusammen lachen, nicht nur lächeln, sondern mit allem zusammen lachen, dann fühlt sich das so wunderbar an. Wie das Obere vom Kaktus-Eis im ganzen Körper. Es kribbelt.

Und weißt du, lieber Körper, wenn wir zusammen tanzen, dann ist das ein Ausdruck von uns beiden.
Es ist Freiheit, Liebe, Spaß, Magie,…

Hör nie auf mit mir zu kommunizieren. Ich hör dich. Ich fühle dich.

Lass uns gemeinsam lachen, lieben, tanzen, schreien,
weinen, essen, singen, krank sein, heilen und die Welt entdecken.

Du bist so stark.
Ich danke dir von Herzen.
Ich liebe dich und finde dich wunderschön.

Deine Cosima